Klimawandel & Gletschersterben

Klimawandel kurz erklärt

Wenn sich die Wetterbedingungen in einer Region langfristig verändern, spricht man von einer Klimaveränderung. Durch die Erderwärmung verschieben sich die Klimazonen in Richtung Pole und auch die Vegetationszonen verschieben sich. Das heißt, dass z.B. in den Gebirgen die Schneegrenze steigt. Für viele Lebewesen ist das ein großes Problem, weil sie an bestimmte klimatische Bedingungen angepasst sind und ihren ursprünglichen Lebensraum verlassen müssen oder im schlimmsten Fall sogar aussterben. Aber woher wissen wir eigentlich, wie das Klima früher einmal war? 2004 wurde ein 340 m tiefes Loch in den Meeresboden des Arktischen Ozeans gebohrt. Dieser Bohrkern offenbarte Klimainformationen von den letzten 55 Millionen Jahren. Wissenschaftler sind sich einig, dass der Hauptgrund für den Klimawandel menschliche Aktivitäten sind, welche die Treibhausgase in unserer Atmosphäre ansteigen lassen und so den Treibhauseffekt verstärken. Das bedeutet, dass die Erde wärmer und wärmer wird. Schon seit Bestehen der Erde wechselten sich Wärmeperioden und Eiszeiten ab. Doch niemals passierte das innerhalb so kurzer Zeit wie heute.

Ursachen für den Klimawandel

Die Atmosphäre der Erde besteht aus Gasen, welche die Erde wie eine isolierende Schicht umgeben und die Wärme darin halten. Diese Gase werden Treibhausgase genannt, da sie denselben aufheizenden Effekt haben wie das Glasdach eines Gewächshauses. Sie lassen die Wärmestrahlung der Sonne zur Erde durch, aber verhindern, dass die Erdoberfläche diese Wärme in die Atmosphäre zurückstrahlt. Durch bestimmte Aktivitäten haben Menschen den Anteil an Treibhausgasen in der Atmosphäre jedoch stark verändert, wodurch es zu einer Verstärkung dieses Effekts kommt. Das sind Aktivitäten wie z.B. Verkehr, Energie, Industrie, Landwirtschaft und Abfall. Der CO2-Gehalt der Atmosphäre ist seit dem Jahr 1750 etwa um rund 40% gestiegen. Je mehr Treibhausgase sich in der Atmosphäre befinden, umso mehr der von der Erde abgegebenen Wärmestrahlung wird in der Atmosphäre zurückgehalten. Dadurch erwärmt sich die Erde langsam über ihren durchschnittlichen Temperaturbereich. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist die durchschnittliche Jahrestemperatur um ca. 1°C gestiegen, in Österreich sogar um 2°C. Der Alpenraum ist wie kaum eine andere Region in Europa vom Klimawandel betroffen. Um dramatische Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern, müsste sich die durchschnittliche Erwärmung auf 1,5°C beschränken. Dafür bedarf es enormer weltweiter Bemühungen.

Gletschersterben

Die globale Erwärmung ist auch die Ursache für das Schmelzen der Gletscher. In etwa einem Jahrhundert werden die Alpen eisfrei sein. Das hat weitreichende Folgen für Ökosysteme, Trinkwasser- und Energieversorgung in den Alpen. Wo heute kilometerlange Gletscher ins Tal fließen, werden im Jahr 2100 nur noch Schutt- und Geröllmoränen an sie erinnern. Hochtouren, die durch zerklüftete Eislandschaften führen, werden Wanderungen über steinige Pfade sein. Im Worst-Case-Szenario sind die Alpen gegen Ende des Jahrhunderts so gut wie eisfrei. Das sagt eine aktuelle Studie über die Zukunft der Alpengletscher aus dem Jahr 2019.

Dabei gibt es 2 Szenarien: Im optimistischen Szenario bei einer Erwärmung um weniger als 2 °C verlieren wir rund zwei Drittel aller Alpengletscher. Im pessimistischen Szenario könnten mehr als 90 % der Eismassen verschwinden. Damit wären die Alpen 2100 beinahe eisfrei.

Welche Gletscher sollte man sich also noch schnell anschauen?

In Österreich sind dies folgende Gletscher, allesamt Naturwunder:

  • Pasterze/Großglockner: Die Gletscherzunge wird in nur wenigen Jahren abreißen. Alleine in der Saison 2019/20 hat sich die Gletscherzunge laut aktuellem Gletscherbericht des Alpenvereins um 52,5 Meter zurückgezogen und ist 6,1 Meter eingesunken.
  • Hallstätter Gletscher/Dachsteinmassiv: Er gehört zu den östlichsten Gletschern Österreichs und wird in 30-50 Jahren weggeschmolzen sein.
  • Jamtalferner/Silvretta: Man kann davon ausgehen, dass der Jamtalferner sogar schon bis spätestens 2050 komplett verschwunden sein wird.

Was jeder Einzelne positiv zum Klimawandel beitragen kann, erfährst du in Kürze in unseren Scribble Movies und auch spannende Lehrunterlagen für den Unterricht werden in Kürze hier verfügbar sein. Wenn du noch mehr über Gletscher erfahren willst, kannst du auf der Website der European Wilderness Society nachlesen (auf Englisch).

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