Steckbrief: Alpenmurmeltier (Marmota marmota)

Höhe: 20 cm
Länge: 48-61 cm / 40-50 + 10-20 cm
Gewicht: 3-7 kg
Alter: 12 Jahre
Ernährung: Wurzeln, Blätter und Blüten sowie Kräuter und Gräser

Vorkommen in Europa

Alpenmurmeltiere kommen nur in den Bergen vor, weil sie durch ihr sehr dickes Fell schnell überhitzen und Tieflagen zu warm sind. Dort leben sie meistens oberhalb der Baumgrenze auf Almen und Bergwiesen in Höhen bis zu 3000m. Natürlicherweise kommen Alpenmurmeltiere, wie der Name schon sagt, nur in den Alpen und in den Karpaten vor. Zusätzlich wurden sie vom Mensch in den Pyrenäen eingeführt.  

Nahrung und Fressverhalten

Murmeltiere sind Pflanzenfresser, die sich von den Gräsern und Kräutern rund um ihre Bauten ernähren. Da sie einen sehr langen Winterschlaf von Oktober bis März halten, müssen sie sich in der anderen Jahreshälfte eine ausreichende Fettreserve anfressen. Sie bevorzugen junge Triebe, die viele Nährstoffe besitzen, aber fressen auch Blätter, Wurzeln und manchmal sogar Insekten. Da Murmeltiere nur in ihren unterirdischen Bauten sicher vor Fressfeinden sind, sind sie beim Fressen auf den Bergwiesen sehr vorsichtig. Sobald ein Murmeltier eine Bedrohung sieht, pfeift es laut und warnt so die anderen Murmeltiere, die sofort schnell im Bau verschwinden.

Familienleben und Fortpflanzung

Murmeltiere sind sehr sozial und leben in Familiengruppen mit bis zu 20 Tieren. Die Gruppe teilt sich einen Bau, der über mehrere Generationen ausgebaut wird, und ein Revier, in dem sie grasen und in dem sie keine anderen Murmeltiere akzeptieren. In diesem Bau verbringen sie 90% ihrer Zeit und im Winter kuscheln sie sich alle in Schlafkammern zusammen, die bis zu 7m unter der Erde liegen. Murmeltiere paaren sich direkt nach dem Winterschlaf, damit die Jungen möglichst viel Zeit vor dem nächsten Winter haben. Diese kommen nach fünf Wochen zur Welt und leben zwei bis vier Jahre in ihrer Familiengruppe, bevor sie sich ein neues Revier suchen.

Zusammenleben von Murmeltier und Mensch

Murmeltiere machen dem Menschen keine Probleme. Selbst auf Weiden, die von Rindern und Schafen begrast werden, können sie problemlos leben. Nur wenn Almen zu stark begrast werden, finden die Murmeltiere nicht genug Nahrung. Ein Problem für Murmeltiere ist der zunehmende Alpentourismus. Da sie sehr scheu sind, ziehen sie sich sofort in den Bau zurück, wenn sie Wanderer sehen. Dadurch verringert sich die Zeit, in der sie fressen können. Das kann bedeuten, dass sie nicht genug Fettreserven für den langen Winterschlaf aufbauen können. Allerdings können sich einzelne Gruppen an Wanderer gewöhnen und ignorieren diese dann oder fressen zu Zeiten, wenn weniger Wanderer unterwegs sind. 

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