Steckbrief: Eurasischer Fischotter (Lutra lutra)

Länge: 60-80cm
Höhe: 22cm
Gewicht: Weibchen 4-6kg, Männchen 4-10kg
Alter: 22 Jahre
Ernährung: Fische, Amphibien, Mäuse, kleine Vögel, wirbellose Tiere

Vorkommen in Europa

Der Fischotter hat natürlicherweise ein sehr großes Verbreitungsgebiet von Europa bis zum Pazifik. Er kommt sogar in Südostasien und Nordafrika vor. Er lebt normalerweise im bzw. am Süßwasser, also entlang von Flüssen und Seen, es gibt aber auch Populationen im Salzwasser entlang von Küsten. Allerdings sind die Populationen in Europa in den letzten Jahrhunderten durch Bejagung, Wasserverschmutzung und Lebensraumzerstörung stark zurückgegangen. Zwar besiedeln Fischotter wieder einige Gebiete, aber gerade in Zentraleuropa (Deutschland – Italien) sind sie immer noch sehr selten.

Nahrung und Fressverhalten

Wie der Name schon sagt, fressen Fischotter hauptsächlich Fisch. Da sie keine großartigen Jäger sind, fressen sie vor allem kleine und schwache Fische. Zwar können Otter unter Wasser sehen, um zu jagen, aber auch ihre Schnurrhaare spielen eine wichtige Rolle, um Schwingungen im Wasser zu fühlen, die von Beutetieren verursacht werden. Wenn es sich anbietet oder sie nicht genug Fische erbeuten, fressen sie allerdings auch andere kleine Tiere im Wasser und am Land. Dazu gehören Frösche, Schalentiere, Vögel, Insekten oder Mäuse. Wenn die Beute zu groß ist, um sie direkt zu verzehren, bringen sie sie zuerst an einen sicheren Platz. 

Familienleben und Fortpflanzung

Fischotter sind Einzelgänger, nur zur Paarungszeit folgen die Männchen den Weibchen. Diese Hauptpaarungszeit liegt im Februar und März, allerdings können Otter sich das ganze über fortpflanzen. Die Weibchen sind zwei Monate schwanger und gebären dann ein bis vier Junge, die mit gerade einmal 100 g und blind zur Welt kommen. Deshalb verlassen die Jungen erst nach zwei Monaten zum ersten Mal den Bau. Danach bleiben sie ca. noch ein Jahr bei der Mutter und werden mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif.

Zusammenleben von Fischotter und Mensch

Das Ansehen des Fischotters war und ist teilweise immer noch gering, weil er für den Rückgang von Fischen in Gewässern verantwortlich gemacht wurde. Allerdings war dieser Rückgang meistens das Ergebnis von menschlichem Verhalten. Die Wasserqualität sank, Flüsse wurden begradigt und Bewegungsrouten wurden blockiert. Im Gegenteil tragen Otter zu gesunden Gewässer-Ökosystemen bei, indem sie kranke Fische fressen und damit die Verbreitung von Krankheiten verhindern. Der Schutz von Fischottern erfordert die gleichen Maßnahmen wie Gewässerschutz generell. Alle Tiere in Gewässern profitieren von guter Wasserqualität und naturnahen Flüssen.

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